Inhalt
An die verschiedenen Lebensphasen angepasste Modelle der Arbeitszeitgestaltung gibt es in der Theorie in großem Umfang. Die praktische Umsetzung und die Nutzung durch die Arbeitnehmer stehen aber noch am Anfang. In einigen Unternehmen gibt es eine individuell anpassbare flexible Lebensarbeitszeit, oft in Verbindung mit einem gleitenden Altersausstieg. Die Altersteilzeit war bisher gesetzlich stark gefördert, geht aber inzwischen zurück, sofern es nicht ergänzende tarifliche Regelungen gibt. Ohne gesetzlichen Rahmen ist die Umsetzung des individuellen Ausstiegs oft von einer einvernehmlichen Verständigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer abhängig. Diese Prozesse können ggfs. mit langem Blick in die Zukunft durch Betriebsvereinbarungen unterstützt werden.
Im Seminar werden vielfältige Möglichkeiten beispielhaft vorgestellt. Die Teilnehmenden können einige der aus großen Unternehmen bekannten Modelle von Langzeitkonten und Lebensarbeitsmodellen prüfen und bewerten. Auch die sog. "Störfälle" (u.a. Krankheit, Kündigung, Todesfall) und dafür geeignete Regelungsmöglichkeiten werden erläutert.
Sie können in dieser Tagesveranstaltung erfahren, woher Zeitguthaben stammen und wie diese im Langzeitkonto übersichtlich und sicher (insolvenzgeschützt) gesammelt werden können. Eine längerfristige Ansparung von geleisteten Arbeitsstunden ist seit dem 1.1.2009 nach dem sog. „Flexi II-Gesetz“ nur im Zusammenhang mit einer Regelung zur Insolvenzsicherung möglich. Die Bedeutung der gesetzlichen Regelungen wird ausführlich dargestellt und mit schriftlichen Unterlagen dokumentiert.
Das Seminar informiert konkret über die betrieblichen Anforderungen an die Ausgestaltung von Lebensarbeitszeitkonten und an die Sicherung der Wertguthaben. Die Teilnehmenden erhalten einen allgemeinen Überblick über Produkte, Modelle und Dienstleistungen zu diesem Thema. Der Betriebsrat soll in die Lage versetzt werden, bei einer Regelung über die Insolvenzsicherung seinen Einfluss geltend zu machen.
Seminarthemen
- Entstehung und Bedeutung des Begriffs „Work-Life-Balance“
Anforderungen an die Lebensarbeitszeitgestaltung aus Arbeitnehmersicht
Ökonomische Betrachtung von Lebensarbeitszeitkonzepten
Gesellschaftliche Betrachtung: Arbeitszeitkonzepte in der Zukunft - Rechtlicher Rahmen für Langzeitkonten
- Bildung von Arbeitszeitguthaben
- Beantragungs- und Genehmigungsverfahren
- Langzeitkonten als Instrument zur Beschäftigungssicherung?
- Handhabung von „Störfällen“ (u.a. Wechsel des Unternehmens, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Todesfall)
- Ausgewählte Beispiele, u.a.
- Öffentlicher Dienst, Banken und Versicherungen
- Automobilindustrie, Maschinenbau
- Soziale Einrichtungen
- Gesetzliche Neuregelungen zur Insolvenzsicherung (Flexi II - Gesetz)
- Schutzbedarf von Arbeitszeitguthaben und Zeit-Wert-Guthaben
- Beziehungen von Wertguthaben und betrieblicher Altersversorgung
- Unterschiedliche Insolvenzsicherungskonzepte und -modelle
- Praktische Wirkungen der Insolvenzsicherung
- Art und Höhe der Rücklagenbildung (Zeit- oder Wertguthaben; Verzinsung, Sicherung)
- Übertragbarkeit
- Handhabung von Zeitguthaben im Falle einer Insolvenz
- BR-Beteiligung bei Ausgestaltung einer Betriebsvereinbarung
- Eckpunkte einer Betriebsvereinbarung - Umsetzung in individuelle Regelungen
- Arbeitszeit- und Einkommensberechnung in der Anspar- und der Freistellungsphase
- Entscheidungskriterien bei der Vereinbarung eines Insolvenzsicherungsmodells
- Rolle des BR innerhalb eines Sicherungsmodells (Treuhänderschaft?)
Termine
auf Anfrage
Durchführung
Norbert Engelhardt (Dipl. Sozialwirt, BR-Berater)
Seminargebühr
190 Euro (zzgl. MwSt.) pro Person
(mit ausführlichen Tagungsunterlagen und Fotoprotokoll)
Hotelkosten
60 Euro pro Person (inkl. MwSt.) Tagungspauschale
Seminar Anmeldeformular hier...